LITERATURKURIER vom 05.06.2025
Liebe Freundinnen und Freunde
der Akazienbuchhandlung,
Am 6. Juni wird Thomas Mann 150. Und es gibt mindestens einhundertfünfzig Gründe, ihn wiederzulesen. Oder neu zu lesen. Oder weiter-, anders- und endlich zu Ende zu lesen.
Vielleicht auch ein bißchen auf ein Leben mit Mann zurückzublicken …
Den „Mario“ in der Schule "gemacht". Dann „Tod in Venedig“ von Visconti gesehen, verstörend betörend, das Buch gelesen und daraufhin einen eigenen Lido, eine eigene Sehnsucht im Kopf und heißen Scirocco im Herzen. Die „Buddenbrooks“ zum Abitur geschenkt bekommen und erst zehn Jahre später wirklich entdeckt: „Da weiß man doch, was man verschluckt.“
Dann eine erste ambitionierte „Zauberberg“-Besteigung, im Mittelteil etappenweise unverständlich, aber Madame Chauchats Türenknallen hallt noch nach bis zum Wiederlesen. Die zwölf Töne des „Doktor Faustus“. Und dann der „Joseph“: Staunendes Eintauchen in archaisch-schöpferische Sprachmacht.
Jeder einzelne Satz Thomas Mann ist eine ganze Geschichte. Und ein großes Vergnügen.
Happy Birthday, Thommy!